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Channel: Kommentare zu: gemeinsam allein
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Von: Robert Eisele

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Wie vielfach schon gesagt wurde, ist virtuelle Kommunikation nicht neu. Früher hat man recht intensiven Briefwechsel betrieben oder Emotionen durch Kunst zum Ausdruck gebracht. Die Gefahr die ich bei einer zunehmenden Computer/Netz-gestützten Kommunikation sehe ist, dass wir zu maschinell denkend werden. Die Maschinen sollten sich dem Computer anpassen, tun sie gewissermaßen auch, indem die Usability besser wird, aber trotzdem beugen wir uns der Technik. Man siehe welche Veränderung die Einführung der Uhr gebracht hat. Den Deutschen freut es, da er alles schön planen und verplanen kann, doch wir sind Sklaven der Zeit geworden. Niemand möchte mehr warten und durch schneller werdende Kommunikationswege wird das nicht besser.

Das tägliche Auseinandersetzen über mehrerer Stunden mit diesem Medium wird uns und unsere Nachkommen nicht unberührt lassen, nur gleicht eine permanente Flucht in die Virtualität nicht der Flucht in eine illusorische Traumwelt? Ich denke, wir werden erst schlauer sein, wenn wir das Ganze über 1-2 Generationen probiert haben. Das ist ja letztlich das, was William Ogburn als cultural lag bezeichnet hat.

Als ich den Artikel gelesen habe, kam mir der Gedanke, dass theoretisch jegliche Art von Subjektivität virtuell ist. Wie schon erwähnt wurde, nehmen wir alles über unsere Sinne wahr und so stark gefiltert, dass wirklich nur der stärkste Reiz durch kommt. Doch kann man beweisen, dass das was wir sehen und fühlen real existent ist? Im Prinzip könnte unsere Realität auch ein Traum sein und die Technik knüpft mit ihrer eigenen Welt an.

@Robert: Das Interpolieren von Annahmen ist eine wirklich witzige antrainierte Fähigkeit die wir heute haben. Und Menschen sind so getrimmt, dass sie alles unbekannte immer mit positiven Attributen bestücken. Das ist auch der Grund (sorry, bin gerade zu faul zu schaun, wer das geschrieben hatte), dass man sich geschriebenen viel intensiver hingeben kann. Ein gutes Buch dazu ist auch Gut gegen Nordwind, wo der Mann kapitulierend eingesteht, dass er gegen eine Gedankenkonstrukt seiner Frau nicht ankommen kann und verlangt letztlich, dass die beiden sich treffen, damit endlich wieder Normalität in das Leben einkehren kann.

@Gabi: Zu dem Taubstummen: Man kann nicht nicht kommunizieren ;-)


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